BLACKOUT – Stromausfall, was tun?

Auf einen Strom-Blackout vorbereitet sein!

Was ist ein Strom-Blackout?

Unter einem Blackout versteht man einen länger anhaltenden, überregionalen großflächigen Stromausfall. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Ereignis eintreten wird, nimmt in den nächsten Jahren permanent zu. Anders als in Österreich und der Schweiz wird in Deutschland das Thema Blackout aber nur marginal behandelt. Deswegen halten wir es für erforderlich darüber zu informieren und zu sensibilisieren.

Das europäische Wechselstromnetz wird konstant mit 50 Hertz betrieben. Weicht die Netzfrequenz jedoch um mehr als ca. 0,2 Hertz ab, bricht die Stromversorgung zusammen. So könnte eine Überspannung oder Unterspannung etwa in einem Umspannwerk oder Kraftwerk in einem europäischen Land als Kettenreaktion den Ausfall mehrerer Stromleitungen und Netzelemente in anderen Ländern zur Folge haben. Weitere Auslöser können u.a. Umweltkatastrophen, Cyberangriffe auf das Stromnetz, Terroranschläge oder Kriege sein.

In Deutschland steht die Abschaltung von einigen Grundlast erzeugenden Stromkraftwerken bevor (Atom/Kohle). Die erneuerbaren Energien wie Wind- und Sonnenstrom erzeugen unvorhersehbare Strom- und Spannungsschwankungen. Diese müssen aber ständig durch konventionelle Kraftwerke ausgeglichen werden. Greifen die Schutzmechanismen der Netzbetreiber dann jedoch nicht, kommt es zu einem Blackout.

Was passiert, wenn der Strom längere Zeit nicht vorhanden ist?

Keine Panik: Unser europäisches Stromnetz gehört zu den stabilsten der Welt. Es besteht daher kein Grund, in Angst zu verfallen. Dennoch sollte man eine gute Vorbereitung für den Fall eines Blackouts treffen. Denn ohne elektrischen Strom funktioniert so gut wie gar nichts mehr:

  • keine Wärme/keine Kühlung
  • keine warmen Mahlzeiten
  • keine Wasserversorgung
  • kein Licht
  • keine Informationen (Fernsehen, Internet)
  • keine Ver- und Entsorgung (Banken, Geldautomat, Supermärkte, Apotheken, Müllabfuhr, etc.)
  • keine Treibstoffe

Wie kann ich mich vorbereiten und was benötige ich?

Handeln Sie nach dem Motto: Man sollte lieber etwas haben was man nicht braucht, als etwas brauchen was man nicht hat!

Im Grunde genommen sollten Sie sich so vorbereiten als wenn Sie 10 Tage in Ihrer Wohnung autonom campen möchten. Für den Notfall sollten folglich vorhanden sein:

  • Haltbare Nahrungsmittel und Trinkwasser
  • Batterien für entsprechende Radios und Taschenlampen
  • Powerbank z.B. für Smartphone
  • Spiritus- oder Gaskartuschenkocher (Campingkocher)
  • Gut ausgestattete Hausapotheke (regelmäßige Medikamente)
  • Ausreichender Vorrat an Hygieneartikeln
  • Eigenes Kraftfahrzeug möglichst vollgetankt, mindestens aber immer halbvoll getankt abstellen.

Hilfreich ist auch eine Batterie gestützte kleine Photovoltaikanlage, mit der man mittels USB-Anschluss Smartphones, Taschenlampen u.a. aufladen kann. Große Photovoltaikanlagen auf Hausdächern liefern beim Stromausfall meistens auch keinen Strom mehr. Bei PV-Anlagen auf Wohnmobilen ist das anders: sie liefern weiterhin Strom bei Sonneneinstrahlung, da sie an einer Batterie betrieben werden. Notstromaggregate sind dagegen für den privaten Gebrauch schwierig zu betreiben, weil mit ihnen nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand sicher ins Hausstromnetz eingespeist werden darf.

Was tue ich, wenn ein Strom-Blackout eintritt?

Grundsätzlich gilt: In jedem Fall die Ruhe bewahren und sich informieren!

  • Sämtliche Elektrogeräte ausschalten, insbesondere diejenigen, die einen Brand verursachen könnten (Herd, Bügeleisen, etc.).
  • Kühl- und Gefrierschränke möglichst geschlossen halten.
  • Nicht unnötiger Weise die Notrufnummern wählen.
  • Private Fahrzeuge nur in dringenden Fällen benutzen (Kraftstoff sparen).
  • Auch mit dem Auto kann man zur Not Smartphones aufladen oder Nachrichten verfolgen.
  • Sich um alleinstehende und ältere Nachbarn kümmern sowie Hilfsbedürftige und ausländische Nachbarn unterstützen.

Beraten Sie mit den Nachbarn, wie man sich gegenseitig helfen kann. Am Kamin des Nachbarn, mit einer mitgebrachten “Flüssigkeit”, entstehen vielleicht ganz neue Freundschaften.

Bei Fragen steht die UWG Schulenburg gerne zur Verfügung.

Für weiterführende Informationen zum Thema empfehlen wir folgende Webseiten:

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
Ist seit 2004 die zentrale Stelle des Bundes für den Bevölkerungsschutz in Deutschland:

https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Tipps-Notsituationen/Stromausfall/stromausfall_node.html

Die Electricity Map: https://app.electricitymap.org/map

Hier kann man sehr gut den Verbund des europäischen Stromnetzes sehen und die jeweiligen CO2 Emissionen.

Informationen zu unserem Stromnetz: https://www.netzfrequenzmessung.de/
Hier kann man sehr gut die Schwankungen unseres Wechselstromnetzes sehen.

Das Agorameter: https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/

Hier kann man das Dilemma der Energiewende am besten ansehen. Stromüberschuss bei Wind und Sonne / fehlende Energie bei Dunkelflauten.

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.: https://www.gdv.de

Die deutschen Versicherer stellen Informationen zu Themen wie Risikoschutz, Sicherheit und Vorsorge in allen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens zur Verfügung.

Weitere Links zum Thema “Blackout”:

https://www.gdv.de/de/themen/news/blackout-vom-drohenden-kollaps-der-gesellschaft-82420

https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-blackout—angriff-auf-unser-stromnetz-100.html