Vermüllung und Ratten: Die Wertstoffinsel in Pattensen-Schulenburg verschwindet

Es hatte zuletzt reichlich Probleme mit der Wertstoffinsel in Pattensen-Schulenburg gegeben. Nun wird sie zeitnah verschwinden. Doch ein neuer Platz ist derzeit noch nicht in Sicht.

Bald nicht mehr da: Die Wertstoffinsel in der Ortsmitte Schulenburgs verschwindet. Quelle: Mark Bode

Schulenburg. Die Wertstoffinsel im Pattenser Ortsteil Schulenburg hat in der jüngeren Vergangenheit für massive Missstimmung bei vielen Anwohnerinnen und Anwohnern geführt. Häufig war das Areal in der Ortsmitte rund um die Container vermüllt, das hatte in diesem Jahr Ratten angelockt. Nun steht fest, dass dieser Platz demnächst nicht mehr zur Entsorgung von Papier, Glas oder Altkleidern zur Verfügung steht. Der Grundstücksbesitzer habe den Vertrag mit dem Abfallentsorger Aha gekündigt. Die Suche nach einem neuen Platz gestaltet sich schwer.

„Wenn an dieser Stelle alles ordnungsgemäß geklappt hätte, wäre der Vertrag sicherlich nicht gekündigt worden“, sagte UWG-Vertreter Arndt Brinkmann während der Ortsratssitzung in Schulenburg. Dies sei passiert, weil sich einige Menschen nicht an die grundlegenden Regeln gehalten hätten. Somit müsse man sich nun nach einem alternativen Standort umschauen.

Stadt Pattensen schlägt zwei alternative Flächen vor

Die Stadtverwaltung hatte bereits zwei mögliche Flächen, die sich in städtischer Hand befinden, vorgeschlagen. Doch im Ortsrat wurden beide von den Mitgliedern verworfen. Die eine wäre der Parkplatz des TSV Schulenburg. Eine angrenzend beheimatete Firma nutze die Fläche als Parkplatz, so dass die Entsorgungsfahrzeuge nicht mehr ausreichend Platz hätten. Außerdem sei die Gefahr groß, dass dort im abgelegenen Bereich leicht größere Mengen Müll einfach abgeladen werden.

Der zweite vorgeschlagene Standort: eine Grünfläche an der Einmündung von der Hauptstraße in den Milchweg. „In der Kurvenlage sehe ich ein erhöhtes Gefahrenpotenzial“, sagte Ortsratsmitglied Christian Pervelz. „Dort gibt es wenig Parkmöglichkeiten, um den Müll zu entsorgen“, ergänzte Christian Möller (beide UWG).

Iffland: Notfalls muss Privatfläche für Wertstoffinsel angemietet werden

Wenn es keine öffentlichen Flächen gibt, müsste man sich weiter umsehen und ein Areal anmieten, das in Privatbesitz ist, regte das weitere UWG-Ortsratsmitglied Klaus Iffland an. Als Beispiel nannte er den örtlichen Supermarkt. „Dort findet eine gewisse soziale Kontrolle statt. Einen Fernseher kann man dort nicht so einfach entsorgen“, sagte er.

Jeinsens Ortsratsmitglied Siegfried Rüstig (UWJ) verfolgte die Sitzung aus dem Zuschauerraum und merkte an, dass es auch in seinem Ortsteil Probleme mit der Wertstoffinsel gegeben hätte. Inzwischen habe sich die Lage allerdings beruhigt. Er mahnte an: „Es wäre nicht schön, wenn zukünftig Schulenburger ihren Müll bei uns in Jeinsen entsorgen würden.“ Für den zweitgrößten Ortsteil der Stadt Pattensen wäre das „sehr unglücklich, wenn es keine geeignete Fläche gäbe“, sagte Rüstig weiter. Dem pflichtete Pervelz bei: „Das wäre wirklich sehr traurig.“ Ortsbürgermeisterin Svenja Blume (UWG) merkte noch an, dass womöglich Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung noch kundtun könnten, welchen Ort sie als geeignet für eine Wertstoffinsel ansehen.

Aha hat eine Liste mit Anforderungen an eine Wertstoffinsel erstellt. Das sind einige der Punkte:

Zufahrtstraßen und Halteplatzmüssen für einen 40-Tonnen-Lastwagen mit mehr als 16 Metern Länge geeignet sein. Rangieren und Rückwärtsfahren sind nicht möglich.

Das Entsorgungsfahrzeug kann nur nach rechts laden. Das heißt, dass der Standort für die Container auf der rechten Seite der Fahrtrichtung stehen müssen

Im Schwenkbereichdes Entsorgungsfahrzeugs und der Altglascontainer dürfen keine Bäume, Lichtmasten oder Leitungen im Weg sein.

Der Durchmesser eines Altglascontainers beträgt 1,5 Meter. Beispielsrechnung von Aha: Für das Aufstellen von drei Altglas- und sechs Altpapiercontainern wird eine Fläche von fünf mal 6,5 Meter benötigt. Die Gestaltung kann aber individuell angepasst werden.