Gefahr Blackout? Diese Vorsorgetipps gibt die UWG Schulenburg
In Deutschland werde diese mögliche Gefahr meist nur marginal thematisiert. Um auf einen möglichen Blackout vorbereitet zu sein, haben deshalb Parteikollegen der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) Pattensen-Schulenburg einen Flyer mit Tipps entwickelt.

Warnen vor Blackout: Die UWG-Mitglieder Klaus Iffland (von links), Christian Möller, Rolf Kattenhorn und Karl-Heinz Iwannek.
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Schulenburg. Sie wollen nicht als Panikmacher angesehen werden: Schon bevor an den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und den daraus möglichen Folgen mit Stopp der Gaslieferungen zu denken war, hatten sich vier Schulenburger Mitglieder der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) zusammengesetzt, um über mögliche Folgen eines Blackouts, also eines langanhaltenden Stromausfalls, zu sprechen.
Christian Möller, Klaus Iffland, Rolf Kattenhorn und Karl-Heinz Iwannek erstellten nach eigenen Recherchen ein Papier, das sie nun allen Schulenburger Bürgerinnen und Bürgern in die Briefkästen stecken möchten. „Es gibt vielfältige Ursachen, die zu so einer Situation führen können“, sagt Christian Möller. „Wir wollen keine Panik schüren oder zu Hamsterkäufen verleiten. Aber man sollte auf einen Blackout vorbereitet sein“, sagt er weiter.
In dem Papier schildern sie, dass das europäische Stromnetz zu den stabilsten der Welt gehöre. „Es besteht daher kein Grund, in Angst zu verfallen“, schreiben sie. Sie erläutern, was passiert, wenn der Strom nach Abweichung der Netzfrequenz längere Zeit nicht zur Verfügung steht: Wärme und Kühlung, Wasserversorgung, Licht, Informationen über Fernsehen oder Internet, Ver- und Entsorgung durch Banken, Supermärkte, Apotheken, Müllabfuhr und Treibstoff.
Vorräte für zehn Tage
Entsprechend sollte man sich in jedem Haushalt so vorbereiten, als wenn man Vorräte für zehn Tage autonomes Campen bräuchte. Dazu sollten ihrer Einschätzung nach haltbare Nahrungsmittel sowie Trinkwasser, Batterien für entsprechende Radios und Taschenlampen, Powerbank für das Smartphone, Campingkocher, eine gut ausgestattete Hausapotheke, Hygieneartikel und ein möglichst immer vollgetanktes Auto gehören.
Sollte der Fall eines länger anhaltenden und flächendeckenden Stromausfalls eintreten, raten die Schulenburger dazu, sich um alleinstehende und ältere Menschen in der Nachbarschaft zu kümmern und grundsätzlich Ruhe zu bewahren. Kühl- und Gefrierschränke sollten möglichst geschlossen bleiben. Elektrogeräte, die womöglich einen Brand verursachen können, sollten abgeschaltet werden, beispielsweise Herd und Bügeleisen. Auf das unnötige Wählen des Notrufs sollten die Menschen verzichten und Autos nur im Notfall nutzen, um Kraftstoff zu sparen.
Andere Länder seien besser vorbereitet
„Wir maßen uns nicht an, die besseren Katastrophenschützer oder die Schlaueren zu sein“, sagt Iffland. „Wir möchten nur sagen: Leute, bereitet euch grundsätzlich auf so einen möglichen Fall vor.“ Er kritisiert, dass dieses Thema in Deutschland weitgehend ignoriert werde. Deshalb hätten sich alle vier beispielsweise auf Internetseiten von Kommunen in Österreich und der Schweiz informiert. „Andere Nationen machen viel mehr und warnen eindringlich“, sagt Iffland. „Für den Fall der Fälle wollen wir das Thema in das Bewusstsein der Menschen rücken“, fügt Möller hinzu.
Iwannek betont, dass im Falle eines Blackouts die Versorgung von 82 Millionen deutschen Bürgerinnen und Bürgern mit Nahrung und Wasser nicht leistbar wäre. „Da geht es darum, Krankenhäuser und andere wichtige Infrastruktur am Laufen zu halten. Privatpersonen müssen selbst die Vorsorge treffen“, sagt er.
Notstromaggregat ist nicht für alles geeignet
Der UWG-Vorsitzende Rolf Kattenhorn erklärt, dass er sich mit dem UWG-Kollegen Christian Pervelz ein Notstromaggregat zum Betreiben des Kühlschranks und der Tiefkühltruhe zugelegt habe. „Das ist einerseits hilfreich. Aber das ganze Haus kann man an so ein Gerät auch nicht hängen“, sagt Iffland. Außerdem altere der Kraftstoff und sei irgendwann nicht mehr nutzbar. Entsprechend sei diese Vorkehrung nicht unbedingt für den Durchschnittsbürger zu empfehlen.
Der Flyer soll in den nächsten Tagen auf der Internetseite der UWG auf www.uwg-schulenburg.de zum Download zur Verfügung stehen. Dort wollen die Mitglieder auch weiterführende Links rund um die Themen Blackout und Vorsorge einfügen.
Artikel: HAZ/NP Leine Nachrichten von Mark Bode, 03.04.2022