Grundschulneubau Schulenburg: Große Mehrheit hält am Standort Nord fest

Mit 22 zu vier Stimmen hat der Rat der Stadt sich für den Bau der Grundschule in Pattensen-Schulenburg am Standort Nord ausgesprochen. Jeinsens Ortsbürgermeister Günter Kleuker (UWJ) forderte die UWG-Ratsmitglieder auf, demokratische Mehrheiten zu akzeptieren.

Auf diesem Areal nahe der Domäne in Schulenburg soll die neue Grundschule entstehen.
© Quelle: Mark Bode

Jeinsen/Schulenburg. Mit nur einer Stimme Mehrheit fiel im vergangenen Jahr die Entscheidung für die neue Grundschule Schulenburg am Standort Nord. Jetzt sind sich allerdings alle Fraktionen mit Ausnahme der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) einig: Bei dieser Entscheidung soll es auch bleiben. Der Antrag der UWG-Fraktion, die bisherigen Planungen einzustellen und noch einmal über den alternativen Standort Süd nachzudenken, wurde von den Mitgliedern aller anderen Fraktionen in der Ratssitzung am Donnerstagabend abgelehnt.

Jeinsens Ortsbürgermeister Günter Kleuker (UWJ) erinnerte daran, dass die Jeinser mit großem Engagement für den Erhalt der Leinetalschule gekämpft hatten. „Als der Rat dann mehrheitlich jedoch die Entscheidung gefällt hat, dass die Schule geschlossen wird, haben wir diesen demokratischen Beschluss akzeptiert“, sagte er. Das erwarte er jetzt auch von der UWG. Die Schüler aus Jeinsen, Thiedenwiese und Vardegötzen werden nach der Fertigstellung der neuen Grundschule in Schulenburg 2024 diese gemeinsam mit den Kindern aus Schulenburg besuchen.

Eine Schule für vier Ortsteile

Diesen Punkt hob auch der Vorsitzende des Schulausschusses, Matthias Friedrichs, noch einmal hervor. „Die aktuelle Diskussion konzentriert sich sehr auf Schulenburg. Dabei wird es eine gemeinsame Schule für vier Ortsteile“, sagte er. Dirk Meyer (UWJ) kritisierte zudem, dass der UWG-Antrag „Panik und Unsicherheit“ unter den Eltern ausgelöst habe. „Die Eltern wollen jetzt endlich Klarheit haben, dass ihre Kinder 2024 die neue Schule besuchen können“, sagte er.

UWG: Fachliche Sicht sollte berücksichtigt werden

Die UWG hatte ihren Antrag vor allem mit der größeren Fläche am Standort Süd in der Nähe des TSV-Vereinsgeländes begründet. Klaus Iffland (UWG) sagte, dass der Platz die Möglichkeit für einen späteren Ausbau der Mensa oder der Aula ermögliche wie zudem den zusätzlichen Bau weiterer Räume, etwa für Fächer wie Kunst oder Werken. „Das Wichtigste ist aber, dass dort angemessen große Freiflächen für den Sport zur Verfügung stehen“, sagte er. Iffland wies zudem auf die Stellungnahme der Lehrerinnen und Lehrer hin, die an der neuen Grundschule arbeiten werden. Diese hatte Arne Ellenberg, der Leiter der Leinetalschule und designierte Leiter der neuen Grundschule, eingereicht. „Hier wird auch aus fachlicher pädagogischer Sicht der Standort Süd empfohlen“, sagte Iffland.

Matthias Friedrichs (SPD) sagte, dass die Ratsmitglieder in zahlreichen Diskussionen bereits alle Argumente mehrfach von allen Seiten betrachtet haben, auch die der Lehrer. „Ich behaupte, dass jedes Ratsmitglied sich sehr ausführlich Gedanken gemacht und die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen hat. Wir haben bei diesem Projekt zudem alle Wege der Demokratie ausgeschöpft, vom Ratsbeschluss bis zum Bürgerentscheid“, sagte er.

Georg Thomas: Die neue Schule ist kein Kompromiss

Georg Thomas (CDU) sagte, dass der bereits begonnene Prozess der Schulplanung für den Standort Nord jetzt weitergehen solle. „Es sollte auch nicht der Eindruck entstehen, dass die neue Schule ein Kompromiss ist. Es wird ganz einfach eine tolle neue Schule“, sagte er. Der CDU-Fraktionsvorsitzende ging auch darauf ein, dass bei einer Bodenprobe am Standort Nord eine Konzentration von krebserregenden Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gefunden wurde, die die zulässigen Grenzwerte übersteigt. „Möglicherweise kommt da noch etwas auf uns zu“, sagte er im Hinblick darauf, dass der gesamte Boden jetzt auf belastete Stoffe untersucht wird. Doch das werde behoben. „Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir keine Schule an einem Ort eröffnen, der gesundheitsgefährdend für Kinder ist“, sagte er.

22 Ratsmitglieder inklusive Bürgermeisterin Ramona Schumann (SPD) lehnten den Antrag der UWG-Fraktion schließlich ab und sprachen sich somit für den Standort Nord aus. Die vier anwesenden UWG-Ratsherren stimmten für den von ihnen gestellten Antrag. Enthaltungen gab es keine.

Artikel: HAZ/NP Leine Nachrichten von Tobias Lehmann, 15.10.2021